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Arthur und die Convicts

Wer in Geschichte gut aufgepasst hat (wie natürlich wir alle), weiß, dass die Besatzungen der "first fleet", die Australien erreichte, größtenteils aus dem britischen Exportschlager Sträflinge bestand. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurden Menschen aus den nichtigsten Gründen zu lebenslanger Verbannung verurteilt, besonders gerne Menschen mit den Berufen, die in der neuen Welt besonders benötigt wurden.

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Tasmanien diente als ein solches Gefängnis und insbesondere Port Arthur, das heute Weltkulturerbe ist. Ein weitläufiges Gelände in einer wunderschönen Gegend, in der die Gefangenen diszipliniert und zu nützlichen Individuen der Gesellschaft erzogen werden sollten. Dies geschah sowohl durch harte Arbeit und Ausbildung in Berufen, als auch durch Unterricht in Lesen und Schreiben. So hatten die Gefangenen Zugang zu einer Bibliothek mit 35000 ausgewählten Werken. Der Schiffsbau in der eigenen Werft war so gut (und günstig), dass die Werften in Hobart nicht mithalten konnten und sich beschwerten. Andere Arbeiten erhielten auf internationalen Austellungen Preise. Das Gefängnishospital entsprach dem damaligen Stand (was nicht viel heißen muss), kurz, man tat viel für die "Entwicklung der Sträflinge".

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All das darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass Port Arthur ein Gefängnis war. Die Gefangenen trugen Fußfesseln mit 18 kg Gewicht. Jegliche Vergehen wurden streng bestraft. Für besonders harte Vergehen gab es das "seperate prison", in dem die Menschen in Einzelhaft gehalten und ihrer Identität beraubt wurden. Sie mussten eine Maske tragen, die nur die Augen frei ließ und wurden nicht mit ihrem Namen (den sie selbst auch nicht erwähnen durften), sondern nur mit ihrer Zellennummer angesprochen.

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Es ist höchst interessant, wie die Gegenwart mit ihrer Vergangenheit umgeht. Wenn jetzt Menschen hier als guides tätig sind, deren Vorfahren einst hier Gefangene waren, ist dies schon sehr bewegend. Wenn wir daran erinnert werden, welch wertvolles Geschenk ein Leben in Freiheit ist. Welche Bedeutung die Würde eines Menschen auch für uns an allen Orten auf dieser Welt haben sollte.

Zwei Tage lang hielt uns Port Arthur in seinem Bann. Wie wichtig ist es, dass nicht vergessen wird, sondern man sich an diesen Teil der Geschichte und vor allem an die Menschen erinnert.

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